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Milch- und Milchproduktallergie sowie Methoden zum Ausgleich einer milchfreien Ernährung

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Milch- und Milchproduktallergie sowie Methoden zum Ausgleich einer milchfreien Ernährung

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung bildet die Basis für Gesundheit und Wohlbefinden. Leider erleiden manche Menschen beunruhigende Symptome nach dem Verzehr von Nahrungsmitteln, die sogar lebensbedrohlich sein können. Diese Symptome können durch Nahrungsmittelallergien verursacht werden, deren Häufigkeit in den letzten 10 Jahren zugenommen hat. Ungefähr 17-25% der europäischen Bevölkerung leiden an Nahrungsmittelallergien. Allergien können sowohl Kinder als auch Erwachsene betreffen. Häufigste Allergien bei Kindern sind Allergien auf Milch und Milchprodukte, genauer gesagt Kuhmilchproteine und Hühnereiproteine. Bei Erwachsenen treten am häufigsten Allergien auf Nüsse, Fische, Schalentiere, Gemüse (z.B. Tomaten) und Obst (z.B. Erdbeeren, Orangen, Äpfel) auf. Welche Symptome begleiten eine Allergie auf Kuhmilchproteine (KMP), welche Methoden der Diagnose stehen zur Verfügung und wie kann man eine Ernährung ohne Milch ausgleichen?

Inhaltsverzeichnis

1. Symptome von Nahrungsmittelallergien, die durch Kuhmilchproteine ausgelöst werden

Nahrungsmittelallergie ist eine Reihe von unerwünschten Symptomen, die durch die Immunsystemreaktion auf ein Milchallergen (z. B. Milchprotein) verursacht werden. Milch ist eines der ersten Lebensmittel, das von Menschen verzehrt wird, und gleichzeitig die allergischste. Allergien werden bei Kindern, die modifizierte Milch und Muttermilch erhalten, diagnostiziert, aber in monatlichen Studien ist die Häufigkeit von Allergien gegen BMK bei Kindern, die mit modifizierter Milch gefüttert werden, höher (P. S. Samel-Kowalik et al. 2009). Kuhmilch besteht aus einer Mischung von bis zu 30 verschiedenen Proteinen und Milchproteinen, von denen allergische Erkrankungen auftreten können. Die häufigsten Allergene in Milch sind Kasein und beta-Lactoglobulin, die in größeren Mengen in Milch vorkommen. Weniger häufig sind Immunoglobuline, Laktoferrin und Albumin aus Rinderblutserum, die ebenfalls Allergien verursachen können. Kasein ist ein Milchprotein mit hohem Risiko für Anaphylaxie (d. h. schweren allergischen Reaktionen, die lebensbedrohlich sein können, wie z. B. Schwellungen im Hals). Symptome können nach dem Verzehr von Milch in jeglicher Form auftreten, da Kasein hitzebeständig und gegen Magen-Darm-Enzyme resistent ist.

2. Erkennung allergischer Reaktionen auf Kuhmilchproteine

Es gibt zwei Arten von Allergien gegen Kuhmilchproteine: IgE-abhängige und IgE-unabhängige Allergien. Je nach vermuteter Allergieform werden verschiedene Diagnosetests durchgeführt. Bei einer IgE-abhängigen Allergie, bei der Symptome schnell auftreten (häufig Hautbezogen), werden am häufigsten Blutuntersuchungen auf IgE-Antikörper sowie Hauttests - Pricktests mit einem kommerziellen Milch-Extrakt - durchgeführt. Die Ergebnisse der Tests sollten immer in Verbindung mit den auftretenden Symptomen und Beobachtungen nach einer Eliminationsdiät interpretiert werden. Im Falle des Verdachts auf eine IgE-unabhängige Allergie (hauptsächlich Symptome des Verdauungstraktes) werden Tests wie z.B. auf IgG-Antikörper, die auf eine sogenannte verzögerte Allergie hinweisen, durchgeführt. In der Diagnostik wird oft auch ein Provokationstest mit Nahrungsmitteln (Verabreichung von Milch und Beobachtung, ob und welche Symptome auftreten) eingesetzt. Aus Sicherheitsgründen sollte dieser Test unter Aufsicht eines Spezialisten - Allergologen - durchgeführt werden, da bei einer starken Allergie lebensbedrohliche Situationen auftreten können. Es sollte kein Provokationstest mit Nahrungsmitteln selbst durchgeführt werden.

3. Milchfreie Ernährung bei einer Unverträglichkeit gegen Kuhmilchprotein

Wenn gegenwärtig auftretende Symptome und Untersuchungen das Auftreten einer IgE-abhängigen BMK-Unverträglichkeit bestätigen, sollte eine strikte eliminierende, milchfreie Ernährung eingeführt werden, die alle unverträglichen Produkte sowie solche, die Spuren des Unverträglichkeitsauslösers enthalten, ausschließt. Bei einer IgE-unabhängigen Unverträglichkeit sollten Spuren des Unverträglichkeitsauslösers keine negativen Auswirkungen haben.

4. Produkte, deren Vermeidung angeraten wird

Die Diät sollte alle Produkte ausschließen, die Milch und Milchprodukte enthalten: Milch (einschließlich Kuhmilch, frischer Milch, Milch in UHT-Verpackungen, Milch mit unterschiedlichem Fettgehalt, laktosefreier Milch, Kondensmilch, Milchpulver), Milchprodukte (Joghurt, Quark, saure Sahne, Kefir, Frischkäse, Käse, Eis, Pudding, Milchreis), Produkte, die Milch enthalten können (Backwaren, Brot, Butterbrötchen, Getränke, Schokolade, Soßen, Chips, Marmeladen, Fleisch- und Fischkonserven, Sportler-Nahrungsergänzungsmittel, Medikamente). Das Vermeiden von Milch und Milchprodukten ist sehr wichtig, da sie Allergien und andere gesundheitliche Probleme verursachen können.

5. Empfohlene Alternativprodukte

Alle weiteren Produkte, die keine Milch und ihre Derivate enthalten, werden empfohlen. Ein grundlegender Aspekt der Ernährung ist es, die Gruppe der eliminierten Produkte durch andere zu ersetzen. Allerdings kann das Vermeiden von Milch ein Risiko für Nährstoffmangel mit sich bringen, z.B. Kalzium, Phosphor, Kalium, Magnesium, fettlösliche Vitamine A, D, E und K sowie wasserlösliche Vitamine aus der Gruppe B. Die Folge der nicht angemessenen Kompensation in der Ernährung kann eine Störung der normalen körperlichen und psychischen Entwicklung sein.

6. Besondere Aufmerksamkeit auf praktische Tipps legen

– Die Behandlung von Milch bei hoher Temperatur, wie durch Kochen oder Braten, ändert nichts daran, dass Milchprotein weiterhin allergisch reagieren kann. – Es ist wichtig zu überprüfen, ob die ausgewählte Pflanzenmilch kalziumreich ist (ein Teil der auf dem Markt erhältlichen Produkte ist mit diesem Bestandteil angereichert). – Das Lesen von Etiketten sollte die Grundlage dafür sein, um zu überprüfen, ob das Produkt keine Milch, ihre Derivate oder Spuren davon enthält. Auf dem Etikett sind jedoch auch Informationen über Konzentrate, Farbstoffe, Konservierungsmittel, die auch kalziumreich sein können. – Die Verwendung von entfetteter Butter ist sicher, da im Entfettungsprozess alle potenziell allergischen Proteine entfernt werden und nur Milchfett zurückbleibt. – Es ist ratsam, nicht-milchige Kalziumquellen einzuführen: Bohnen, Soja, Sardinen, Sellerie, Mandeln, Mohn, Sesam, Leinsamen, Sonnenblumenkerne, getrocknete Feigen, getrocknete Aprikosen, Petersilie, Walnüsse, Rucola, Spinat (man sollte jedoch bedenken, dass die Bioverfügbarkeit von Kalzium aus Pflanzen deutlich geringer ist als aus tierischen Produkten aufgrund von darin enthaltenen Antinährstoffen wie Oxalsäure oder Phytinsäure). – Es ist auch ratsam, hochmineralisiertes Wasser zu verwenden, das reich an Kalzium ist. – Es ist auch ratsam, eine Vitamin-D-Supplementierung in Betracht zu ziehen (nach vorheriger Untersuchung), da es eine wichtige Rolle im Kalziumstoffwechsel spielt. – Eine falsch angewendete Eliminationsdiät kann zu Ernährungsmängeln führen, daher sollte der Speiseplan entsprechend zusammengestellt werden.
Autor des Artikels ist Dietspremium